+++NEUZUGANG+++

In den letzten Wochen ist es ruhig um uns geworden, das heißt aber nicht, dass im Hintergrund nicht gearbeitet wurde. So sind wir mit unserer neuen Trainingsstätte fast fertig, in der wir wegen den Corona-Bestimmungen immer nur in Zweier-Teams werkeln konnten. Und noch viel positiver ist die Nachricht, dass wir nun endlich mit einem Neuzugang an die Öffentlichkeit treten können. Wir begrüßen mit Halil Kilic unseren ersten Österreicher bei den Dartfighters Greifswald!

Ins kalte Wasser geworfen

Wir alle haben unsere eigene Geschichte, wie wir zum Darts gekommen sind. Bei Halil ist sie aber schon etwas außergewöhnlich. Um 2006 oder 2007 herum rief ihn ein Kumpel an, der sich danach erkundigte, ob er denn Zeit hätte. „Ich sagte ja, hab ich und da meinte er ich solle mich bereit machen, er würde mich abholen, denn sie bräuchten einen vierten Mann für ein Ligaspiel“, erzählt Halil. Es drehte sich hierbei um E-Darts und dieser Tag sollte Halils Leben in eine ganz bestimmte Richtung pushen. Er ließ dort erstmals ernsthaft die Pfeile fliegen und infizierte sich sofort mit dem Darts-Virus. „Ich habe da an dem Tag drei oder vier Mal ausgecheckt und seitdem bin ich dran geblieben. Die sportliche Herausforderung im eins gegen eins hat meine Liebe zu dem Sport geweckt“, erzählt der Medienfachmann im Bereich Marktkommunikation und Werbung und führt weiter aus: „Aber es ist eben nicht nur das. Wenn ich Darts werfe kann ich abschalten, einfach mal die Seele baumeln lassen und entspannen.“ Doch es war nicht immer so. Zweieinhalb Jahre lang wurde Darts zur Qual für Halil, denn er litt an Dartitis. Bei dieser Krankheit verkrampft der Körper beim Werfen und man kann den Dart nicht mehr oder nicht zur richtigen Zeit loslassen. „Wenn es ein Highlight für mich in meiner bisherigen Laufbahn gab, dann, dass ich jetzt wieder Darts werfen kann. Und das hätte ich ohne Richard Weese nicht geschafft. Der ist Mentaltrainer und hat mich in der Zeit unheimlich unterstützt“, berichtet Kilic.

Halil liebt den Dartsport und obwohl er bereits einiges erreicht hat, ist er noch lange nicht satt. Auf seinen größten Moment angesprochen, antwortet er selbstbewusst: „Der wird noch kommen.” Vermutlich im Steeldart, denn Halil ist vor kurzem umgestiegen. Nach all den Jahren im E-Dartbereich möchte er eine Veränderung, die allerdings auch seine Probleme mit sich bringt. „Es ist das rechnen. Man unterschätzt das manchmal, aber das ist enorm wichtig, auch um im Flow zu bleiben“, sagt Halil. Im E-Dartbereich war das nicht so notwendig, da konnte er sich auf andere Dinge fokussieren, zum Beispiel auf das organisieren von Turnieren. So ist Halil Kilic auch einer der drei Initiatoren für den Salzburger Stier, ein großes E-Darts-Event in Österreich. Dort nahmen Spieler wie Mensur Suljovic, Zoran Lerchbacher oder die Rodriguez-Brüder teil. „Es waren meist so 160 bis 170 Herren im Einzel, 40 bis 60 Damen, dazu gab es die Lucky Loser-Runden, Doppelwettbewerbe, das war schon eine echt große Sache“, erzählt der 38-Jährige, der zusammen mit dem PDC-Star Suljovic auch mal in der E-Dart-Bundesliga gespielt hat. Als Vorbild wollte er ihn aber nicht nennen, obwohl er ihn sogar mal nach einem World Cup-Trikot fragte. „Damals hatte Mensur mir gesagt, ich bräuchte kein Trikot von ihm. Er sagte ‚Irgendwann hast du dein eigenes, dann wollen alle Leute das haben, du hast das Potenzial!‘, was mich unheimlich motivierte. Darum möchte ich mein eigenes Vorbild sein und vielleicht mal eins für andere werden“, erzählt Halil stolz.

Halil(unten rechts) im ÖCSV-Bundesliga-Team mit Mensur Suljovic(stehend 2. von links) beim DC Turkuaz

Darts ist kein Saufgelage

Lange Zeit hat Halil in Rosenheim, in Bayern, gewohnt. Vor kurzem kam es jedoch zum Umzug nach Mecklenburg-Vorpommern, was natürlich auch sein Dartsleben verändern sollte. „Bayern ist nicht um die Ecke, also habe ich mich im Vorfeld schlau gemacht und geschaut, was es denn in der neuen Umgebung so gibt“, berichtet Halil. Er entdeckte die MV-Liga mit ihrer Facebookseite, las sich die Teamvorstellungen durch, schaute sich die Mannschaften genauer an und informierte sich auch über den E-Dartsport in Rostock und Umgebung. „Bei der Vorstellung schienen mir die Dartfighters am ehesten zu passen. Und dann kam noch dieser Zeitungsartikel nach dem ersten MV-Liga-Spieltag, der meinen Eindruck nochmal bestätigte“, erzählt Kilic und ergänzt: „Darts ist kein Saufgelage. Die Dartfighters Greifswald sehen das genauso und wollen was erreichen und so geht es auch mir.“ Bereits im Oktober war Halil dann zu Probetrainings bei uns und lernte uns kennen. „Ich möchte mit einem Team sportliche Erfolge feiern und auch meinen Teil zum Vereinsleben beitragen, unterstützen wo ich kann. Aber am wichtigsten war mir, wie auch den Dartfighters, das Zwischenmenschliche. Das muss passen und es hat gepasst“, sagt Halil, der dem Verein wenig später signalisierte, dass er gerne beitreten möchte. Mit Halil Kilic gewinnen die Dartfighters Greifswald einen erfahrenen aber geerdeten Spieler dazu, der uns sportlich wie auch mental unheimlich weiterhelfen kann und wird. Wir als Verein freuen uns sehr auf die Trainingseinheiten, Spiele und Gespräche mit dir, sobald es wieder erlaubt ist, da du jeden bei uns im Verein mit deiner Art und Persönlichkeit überzeugt hast. Und wir werden alles dafür tun dich bei deinem nächsten großen Ziel zu unterstützen: die Teilnahme an der Q-School im Januar 2022!