Vorschau: 7. Spieltag Dartfighters-Liga

Der siebte Spieltag unserer internen Dartfighters-Liga steht unmittelbar bevor. Die Liga geht in ihre finale Phase, der Kampf um die Endpositionen und gegen den Abstieg ist in vollem Gange. In dieser Runde können dabei bereits erste Entscheidungen fallen. So könnte ein Spieler bereits als Teilnehmer des Qualifikationsturnieres feststehen, ein anderer könnte den Klassenerhalt im Prinzip schon festmachen. Im Mittelpunkt steht aber das Duell zweier Spieler, die trotz noch sehr kurzer Karriere schon oben mitspielen.

Spiel um Platz 3: Alexander Stefan Voigt vs. Kenny Sprenger

Alex und Kenny haben erst vor gut neun Monaten mit dem Dartsport begonnen. Sie lernten sich daraufhin kennen und suchten sich wenige Zeit später weitere Gleichgesinnte. Und nur wenige Wochen später standen sie gemeinsam im damaligen Keller, in dem der Kern der späteren Dartfighters Greifswald trainierte. Seitdem sind sie Teil dieser Gemeinschaft und hatten ihren Anteil daran, dass der Verein auch tatsächlich gegründet wurde. Sie kennen sich von unzähligen Trainings in- und auswendig. Doch obwohl Alex aktuell noch einen Punkt vor „Dynamite“ steht, geht er als klarer Außenseiter ins Rennen. „Ich erwarte einen absolut dominierenden Kenny. Ich stecke aktuell in einer Formkrise und kann verstehen, warum so viele Spieler bei einer längeren Talsohle Gefahr laufen aufzuhören. Mir geht es im Moment ähnlich“, so Voigt. Gerne erinnert er sich zurück an frühere Trainingsspiele der beiden, in denen es oft hochklassig hin und her ging. „Vor ein paar Wochen hätte es echt ein geiles Spiel werden können. Wir haben uns da oft Duelle mit unzähligen 80+-Aufnahmen geliefert“, erinnert sich der „Hausmeister“. Für ihn hat das Spiel in der jetzigen Verfassung keine große Bedeutung, da er mit sich selbst in einem sehr strengen und harten Kampf steht. „Dies hat in letzter Zeit auch zu Fehlverhalten und nicht immer fairem Spiel geführt. Das ist eigentlich ein absolutes No-Go“, sagt Alex selbstkritisch. „Ich wünsche Kenny ein schönes Spiel und dass er mit sich selbst zufrieden ist. Ich werde ihm leider nicht den Spaß und das Spiel liefern können, dass wir oft im Training hatten.“

Eine klare Angelegenheit also? Mitnichten. Zumindest, wenn es nach Kenny Sprenger geht. Der Viertplatzierte des Status2-Cup erkennt zwar das Formtief seines Kontrahenten, sieht darin aber keinen Vorteil. „Ich habe momentan ja auch ein wenig zu kämpfen. Mein Scoring will aktuell nicht mehr so wie ich das will. Außerdem, so ein Formtief, das kann im Dartsport ganz schnell wieder vorbei sein. Von einem auf den anderen Tag klappt es dann wieder“, so Sprenger. Ein deutliches Spiel sieht er daher nicht kommen. Ganz im Gegenteil, es kann sogar sehr eng für ihn werden. „Ich glaube ich werde in diesem Spiel wieder viel mit Aufregung zu kämpfen haben. Ich muss Alex zu jeder Sekunde des Matches ernst nehmen. Alles andere wäre fahrlässig“, sagt Kenny. Für ihn läuft die Saison bislang außerordentlich gut. Zwar hat er schon zwei Niederlagen auf dem Konto, zeigte sich aber in den meisten Spielen auf einem extrem hohen Niveau und dominierte seine Gegner teilweise. Gerade auf die Doppelfelder war er zuletzt bärenstark. Darum richtet sich sein Blick in der Tabelle nach oben. „Jetzt kommen die wichtigen Spiele für mich. Die, die für meine Endposition entscheidend sind. Ich möchte in der Liga die bestmögliche Platzierung erreichen und für mich ist das wohl Platz 3“, analysiert „Dynamite“. Aktuell hat diesen Platz Voigt inne. Vor unfairen Methoden seines Gegners fürchtet er sich nicht. „Ich habe natürlich davon gehört, dass es da Vorfälle gab. Aber in unseren Duellen lief immer alles fair ab“, sagt Kenny. Das Duell um Platz 3 wird am 22. September ausgetragen.

Der Abstiegskracher: Justin Yalcinkaya vs. Alexander Plewka

In diesem Duell kann bereits die erste Entscheidung dieser Saison fallen. Nach der klaren Niederlage gegen Marcel steht Alexander „Acki“ Plewka weiter punktlos am Tabellenende. Drei Punkte hat er Rückstand auf den rettenden siebten Platz, auf dem sein Gegner Justin steht. Sollte Acki also auch dieses Spiel verlieren, wüchse der Rückstand auf fünf Punkte an. Bei dann noch vier auszuspielenden Punkten, wäre die Messe für ihn also gelesen. „Der Gang ins Qualifikationsturnier ist aus realistischer Sicht nicht mehr abzuwenden. Es kann jedoch Fluch und Segen zugleich sein: Auf der einen Seite kann ich mich neu ordnen und neue Kraft schöpfen. Papa hat schon lange keinen Sieg mehr nach Hause gebracht. Auf der anderen Seite spielt man natürlich gegen die stärksten Gegner immer am besten“, so der „Dartfather“.  Für ihn geht es also in erster Linie noch um Schadensbegrenzung. Zu selten konnte er sich am Board beweisen, zu wenig war es in den meisten Spielen. „Ich erwarte auch nichts mehr in der Liga. Ich kam einfach von Anfang an nicht rein. Dann hab ich noch die wichtigen Spiele verloren und muss nun noch gegen drei Spieler, die alle im Schnitt zehn Punkte mehr schmeißen als ich. Game over“, resigniert Acki.  Auf das Spiel gegen Justin freut er sich aber trotzdem. „Justin ist ein guter Spieler, sein Tabellenplatz spiegelt in keinster Weise sein Talent am Oche wieder“, sagt Plewka.

In der Tat sehen die Statistiken von Justin deutlich besser aus, als es die Tabelle vermuten lässt. Mit seinem Saisonaverage und mit seiner Doppelquote auf die gesamten Spieltage gesehen, steht Justin in beiden Kategorien auf dem vierten Platz. „Das ist zwar schön, aber davon konnte ich mir bisher nichts kaufen. Die Tabelle zeigt leider die Defizite auf. Die meisten meiner Spiele waren zwar relativ eng beziehungsweise ausgeglichen, mir fehlte aber die durchgängige Konsequenz beim Checkout. Gerade in den entscheidenden Momenten“, so Justin. In der tatsächlichen Tabelle steht er daher auf dem viertletzten Platz, ist nur einen Punkt vor einem möglichen Abstiegsplatz. Den Druck sieht „Tranquillo“ eher bei sich, als bei seinem Kontrahenten, da dieser Justins Meinung nach wisse, dass der Klassenerhalt nur noch schwer möglich sei. Justin hingegen könne noch mehr verlieren. „Ich werde dieses Spiel angehen wie jedes andere. Ich erwarte diesmal auch kein sonderlich enges Match. Acki ist zwar unberechenbar, die Distanz kommt mir aber zugute“, so Yalcinkaya. Der hätte neben einem Sieg gerne auch mal ein High Finish oder seine erste 180 der Saison auf dem Spielberichtsbogen stehen. Sein Fokus liegt aber vor allem auf dem zweiten Saisonsieg: „Die Punkte wären wichtig, gerade im Hinblick auf ein mögliches Abstiegsendspiel gegen Sebastian am letzten Spieltag.“

Die letzte Hoffnung: Marcel Berens vs. Denny Volkgenannt

Ebenfalls gegen den Abstieg geht es im Duell zwischen Marcel und Denny. Dabei liegt der Druck ganz klar auf Seiten von Marcel. Der konnte zwar durch seinen 8:0-Kantersieg gegen Plewka auf den achten Platz springen und steht nur noch einen Punkt hinter dem rettenden Ufer, durch die Konstellation und die weiteren Spieltage, dürfte ein Sieg alleine aber nicht zum Klassenerhalt reichen. Eine Niederlage gegen Denny würde entsprechend sogar zwei Siege aus den letzten zwei Spielen fordern, was den Druck für Berens ins unermessliche steigern würde. „Solange es theoretisch möglich ist, glaube ich auch daran. Den Abstiegskampf werde ich definitiv annehmen“, so Berens. Und mit Denny hat er einen Gegner, der in seiner Form noch immer zu schwanken scheint. Somit scheint ein Sieg für Berens nicht utopisch. „Möglich ist es auf jeden Fall. Es wird auf die Tagesform ankommen. Denny ist ein sehr gefährlicher Spieler. Ich muss ein optimales Timing zeigen. Es könnte ein Match werden, das über die volle Distanz geht“, prognostiziert Marcel. Für ihn stand der Dartsport in den letzten Wochen eher an zweiter Stelle. Durch die Prüfungsphase in der Uni kam er nicht viel zum spielen. Dies kann aber auch von Vorteil sein. „Es ist die Chance, dass ich die Blockade auf die Doppel ablege. Natürlich kann ich aber auch komplett raus sein. Ich bin selbst sehr gespannt, wie ich aus der Klausurenphase rauskomme“, sagt Marcel.

Denny steht mit sechs Punkten vergleichsweise komfortabel da. Nach ganz unten kann es nicht mehr gehen, nach ganz oben auch nicht. Er steht genau im Mittelfeld, hat nach sechs Spieltagen sechs Punkte. Kritiker würden sagen, er sei Durchschnitt. Blickt man aber auf die Spiele, gerade auf die ersten drei, die jeweils über die volle Distanz gingen, sieht man, dass es auch anders hätte ausgehen können. Er war sogar kurz davor René Kähler zu schlagen. Daher bleibt Denny ambitioniert. „Mein Ziel für das Saisonende ist ein Platz in den Top-4. Das wird schwer, aber ist durchaus noch machbar. Ich werde daher alles daran setzen die nächsten, wichtigen Punkte mit nach Hause zu nehmen“, so der „Lieutenant“.  Und tatsächlich ist es möglich. Sollten die anderen Spiele für Denny laufen, könnte er bereits an diesem Spieltag auf Rang 4 springen. Dafür muss „Double-D“ aber zunächst seine eigenen Hausaufgaben erledigen. „Sicher kann man sich in so einem Duell nie fühlen. Der Junge haut dir auch mal aus dem Nichts ein 125’er Finish um die Ohren. Ich vermute, dass die Effizienz auf die Doppel den Unterschied machen wird“, so Volkgenannt. Das Pendel scheint ein wenig mehr in Richtung von Denny auszuschlagen, denn nicht nur tabellarisch ist er im Vorteil. „Ich fühle mich derzeit sehr gut, auch wenn das Abschneiden in Sarow und das Spiel gegen Marvin das nicht unbedingt zeigen. Gerade auf die Doppel war ich zuletzt wieder deutlich zufriedener. Kann ich das gegen Marcel abrufen, gewinne ich das“, prophezeit Denny.

Die Geerdeten: Sebastian Pöpplow vs. René Kähler

Es war wohl das Match, das am vergangenen Spieltag am meisten diskutiert wurde. Sebastian Pöpplow gegen Alexander Voigt. Hauchdünn ist Sebastian vorbeigeschrammt am Punktgewinn, hätte die Partie sogar gewinnen können. Am Ende unterlag er jedoch mit 6:8 denkbar knapp und verpasste wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. „Klar hätte ich am letzten Spieltag gerne etwas mitgenommen, es wäre auch verdient gewesen meiner Meinung nach. Aber es sollte nicht sein. Womit ich aber zufrieden bin ist, dass er mit seiner Prognose eines Whitewashes mal sowas von danebenlag“, so Pöpplow. Der will das Spiel jedoch nicht überbewerten und bleibt auf dem Teppich. „Man muss auch immer fragen: Was ist mein Anspruch? Familie und Arbeit gehen vor, deshalb komme ich aktuell leider kaum dazu zu trainieren. Und ich muss sagen, dafür schlage ich mich doch ganz gut“, so Sebastian, der vor allem in den letzten beiden Spielen sein enormes Potenzial unter Beweis gestellt hat.  Gegen René Kähler steht ihm nun allerdings ein Gegner eines anderen Kalibers gegenüber. „Da werde ich wohl keine Chance haben. Es ist aber nie schön zu null zu verlieren, also wäre es nett das eine oder andere Leg mitzunehmen. Vielleicht komme ich ja so rein wie gegen Marvin, ich mache mir da keinen Druck“, sagt „The Punisher“. Gegen den Tabellenführer stand Sebastian im zweiten Leg bei 72 Punkten im Schnitt und machte ordentlich Dampf. Was den Klassenerhalt angeht, so hat auch Sebastian noch alle Möglichkeiten, gerade wegen des direkten Duelles mit Justin. „Klar möchte ich in der Liga bleiben. Aber da ist dieses Duell nicht so relevant, die Punkte muss ich in den beiden Spielen danach gegen Marcel und Justin holen.“

Für René Kähler läuft es aktuell genau nach Wunsch. Zum einen schlug er ebenjenen Robert Wunsch um in Sarow seinen erstes Turniersieg einzufahren, zum anderen hat er am vergangenen Spieltag mit seinem Sieg über Tobias den zweiten Tabellenplatz erobert. „Daher werde ich natürlich als Favorit angesehen. Aber ich gehe fest davon aus, dass Basti alles reinlegen wird um nicht ins Qualifikationsturnier zu müssen. Da kann jedes einzelne Leg entscheidend sein und darum wird er kämpfen und mich unter Druck setzen“, prognostiziert „The ENERgy“. Daher wird er seinen Gegner auch ernst nehmen und von Anfang bis Ende fokussiert bleiben. Gastgeschenke werde er nicht verteilen, das wäre den anderen die im Abstiegskampf stecken seiner Meinung nach nicht fair gegenüber. Dennoch hofft er auf einen starken Gegner. „Ich würde mir sehr wünschen, dass Basti gegen mich in guter Form ist. Dann machen die Spiele auch mehr Spaß und für Basti wäre es natürlich auch für die MV-Liga nochmal wichtig, damit er dort mit viel Selbstvertrauen starten kann“, so Kähler. Theoretisch ist für René noch der Sieg in der Liga möglich. Zwar hat er das nicht mehr in der eigenen Hand, muss auf einen Ausrutscher von Marvin Fink hoffen, aber zunächst muss er sowieso selbst erst mal die Siege einfahren. „Rein tabellarisch habe ich natürlich den Anspruch dieses Spiel zu gewinnen, klar. Aber ich habe das Gefühl Basti hat noch enorme Reserven, die er noch nicht gezeigt hat. Und ich muss immer davon ausgehen, dass er sie ausgerechnet gegen mich auspackt“, sagt René.

Der siebte Streich(?): Marvin Fink vs. Tobias Gürtler

Sechs Spiele, sechs Siege. Marvin Fink spaziert bislang ohne größere Probleme durch die Dartfighters-Liga und blickt fest in Richtung Meisterschaft. Keiner konnte ihn stoppen, maximal zwei Legs gab er pro Partie ab. Nun trifft er auf Tobias Gürtler, der lange sein ärgster Verfolger in der Tabelle war, nun aber droht auf den sechsten Platz hinabzurutschen. Die gute Platzierung seines Kontrahenten überraschte Marvin in keinster Weise. „Nein. Die Liga ist hinter Platz eins sehr eng und ausgeglichen und da Tobi über viele Jahre Erfahrung verfügt, wundert mich das nicht ihn oben zu finden. Und ich freue mich auch schon sehr auf unser Spiel“, so Fink. Dort möchte er zeigen, dass er allmählich wieder zurück zu alter Stärke findet. Kürzlich spielte er über die Ligadistanz in einem Trainingsspiel einen Average von 89,07 Punkten, zeigte eine Doppelquote von 50%. Werte, mit denen er Tobias durch die Mangel drehen würde. „Aber es kommt ganz auf die Tagesform an. Ich hatte zwar zuletzt wieder vermehrt Spiele, wo ich weit über 80 Punkte im Schnitt spielte, aber eben auch ein paar unter 70. Mal sehen wie es läuft, wenn ich voll fokussiert spiele“, sagt Marvin. In einem Trainingsduell mit Tobias lief es zuletzt rein vom Ergebnis gut, er gewann mit 8:0. Dennoch werde dies kein Faktor im tatsächlichen Ligaspiel sein. „Ich erwarte ein schweres Spiel. Ich kann letztlich nichts anderes tun als mein bestes Spiel ans Board zu bringen. Wenn das dann am Ende reicht um zu verhindern, dass der Gegner mir ein Leg abnimmt, dann ist das natürlich ein netter Bonus“, so Fink.

Tobias unterlag zuletzt René Kähler mit 2:8 und scheint allmählich in der Tabelle in die Region gerückt zu werden, in der er sich selber sieht. „Ich hatte mich nach dem ersten Spieltag so im Bereich um Platz fünf und sechs gesehen, da stehe ich jetzt und damit bin ich auch zufrieden“, so Gürtler. Dennoch ist in den letzten Wochen eine positive Entwicklung bei „One Fifteen“ zu sehen. Gegen Alexander Voigt und auch Kähler wurde er immer stärker und plant eine ähnliche Verbesserung auch wieder gegen Marvin Fink. „Natürlich will ich meine Werte erneut steigern. Gegen jemanden wie Marvin werde ich vermutlich nicht viele Chancen auf die Doppel bekommen. Entsprechend kann ich versuchen gute Scores zu spielen und vielleicht die 55’er-Marke im Average knacken. Wenn eine 180 dabei rausspringt, nehme ich die gerne mit“, sagt Tobias. Mit dem Abstieg hat Tobias nichts mehr zu tun, für ihn steht der Klassenerhalt durch die direkten Duelle zwischen Sebastian, Marcel und Justin bereits fest. Daher kann er relativ locker in die restlichen drei Spiele gehen. „Ich würde gerne noch das eine oder andere Highlight mitnehmen. Und wer weiß, vielleicht kann ich gegen Marvin ja auch für eine Überraschung sorgen. Er hat in dieser Saison schließlich auch schon acht Legs abgegeben. Wenn ich so gut bin wie seine bisherigen sechs Gegner zusammen, vielleicht gewinn ich dann ja“, so Tobias augenzwinkernd.

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