Und nun ist schon der sechste Spieltag unserer internen Liga Vergangenheit. Auch dieses Mal gab es wieder einige interessante Duelle. Mit dabei war unter anderem eine Partie, bei der es fast zu einer faustdicken Überraschung kam, die jedoch so gerade noch abgewendet wurde. Doch blicken wir erst mal zurück auf die Partie des frischgebackenen Turniersiegers René Kähler, der sich gegen seinen Tabellennachbarn Tobias Gürtler beweisen musste.
Das Highlight bleibt aus
Für René und Tobias war dieses Spiel schon im Vorhinein eines, auf dass sie sich beide enorm freuten. Spätestens seit ihrem Duell um Platz 3 in Plötz vor mehr als einem Jahr, bei dem sich Kähler durchsetzte und seine unfassbare Entwicklung startete, waren die beiden stets in engem Kontakt und trainierten auch einige Male gemeinsam. Sie sahen es als Freundschaftsspiel an, bei dem die Rollen klar verteilt waren. Für Tobias war es im Vorfeld wichtig, dass er zumindest ein Highlight wie eine 180 wirft. Keinen Whitewash zu kassieren, hätte er auch schön gefunden. Und schon im ersten Leg zeigte „One Fifteen“, dass er nicht gekommen war um das Spiel abzuschenken. Er brachte sich nach 18 Darts auf 76 Punkte Rest und hoffte bereits auf den Leggewinn. Doch nicht mit Kähler, der direkt 106 Punkte zum 18-Darter checkte und eine erste Duftmarke setzte. Es entwickelte sich eine Partie, bei der es Gürtler durch viele dreistellige Aufnahmen immer wieder gelang Druck aufzubauen, doch „The ENERgy“ ließ sich davon nicht rausbringen. Im vierten Leg war es dann so weit. Gürtler bekam Chancen auf die Doppel-16 und er nutzte sie, verhinderte den Whitewash. Generell zeigte er sich wie schon am Spieltag zuvor gegen Alexander Voigt in deutlich stärkerer Form als zu Saisonbeginn. Trotz zweier Chancen auf eine 180 sollte diese an diesem Tag aber nicht für ihn fallen. Stattdessen holte er im späteren Verlauf noch ein weiteres Leg, was aber nur Ergebniskosmetik war. Zu stark zeigte sich René, der zwei 18-Darter und einen 17-Darter zeigte und sich am Ende mit 8:2 durchsetzte. Durch diesen Erfolg sprang er zurück auf den zweiten Tabellenplatz, dem er seit dem zweiten Spieltag hinterherjagte.
Direkt dahinter ordnete sich Alexander Voigt ein. Der „Hausmeister“ musste am sechsten Spieltag gegen Sebastian Pöpplow ran. Sebastian hatte vor dem fünften Spieltag seine Darts gewechselt und direkt gezeigt, wie gut er mit seinem neuen Material zurechtkommt. Entsprechend durfte Voigt seinen Kontrahenten nicht unterschätzen, kündigte im Vorfeld der Partie aber vollmundig die Möglichkeit zu einem Whitewash an. Vielleicht auch von dieser Aussage angestachelt, zeigte Sebastian erneut sein Talent. Es sollte eine sehr enge Partie werden, bei der beide hier und da auch auf die Doppel schwächelten und somit Nervenstärke und vor allem den nötigen Willen zeigen mussten. Den legte Sebastian durchaus an den Tag, zeigte mit einem 22-Darter auch das mit Abstand beste Leg des Spiels. Generell bewies er, dass er an dem Tag eigentlich viel konstanter war als sein Gegner, hatte deutlich weniger Ausreißer. Dennoch gelang es Voigt immer wieder, sich durch einzeln eingestreute, höhere Scores Legs zu sichern. Sebastian aber blieb cool und erzwang das Entscheidungsleg, wollte unbedingt zumindest den Punktgewinn. Es wäre die Sensation des Spieltages gewesen, doch sie blieb aus. Am Ende sprang Voigt diesem Szenario noch von der Kante und schnappte sich den 8:6-Sieg. Und die Frage die offen bleibt lautet: Was wäre mit seinem Talent möglich, wenn Sebastian mehr Zeit zum Training haben würde…?
Chancenlos durch die Nacht
Für Denny Volkgenannt würde es an diesem Spieltag schwer werden, das war sowieso klar. Sein Gegner war Tabellenführer und Ligaprimus Marvin Fink und der hatte bis hierhin noch jeden seiner Kontrahenten abgefrühstückt, bislang maximal zwei Legs in einem Spiel abgegeben. Es ist das undankbarste Spiel für jeden, jedoch auch immer wieder die Chance für die eine oder andere Überraschung zu sorgen. Das wollte Denny an dem Tag auch tun, jedoch zeigte sich von Beginn an, dass Marvin da etwas gegen hat. Zwar konnte sich Denny in der Anfangsphase gleich ein Leg sichern, nutzte dafür seinen zweiten Dart auf ein Doppel, doch mehr Möglichkeiten bekam er gar nicht. Marvin befindet sich laut eigener Aussage aktuell in einem kleinen Formtief. Dies macht sich zwar durchaus bemerkbar und ist auch für uns zu erkennen, jedoch ist ein Fink außer Form immer noch ein paar Nummern zu groß für die meisten von uns. So auch für Denny an diesem Tag. Marvin war stark auf die Triple, warf in dem Spiel gleich zwei 180’er. Doch immer wieder hatte er auch Ausreißer drin, die überhaupt nicht zum Rest seines Spiels passten. Dennoch konnte er sich meist einen Vorsprung erspielen, wodurch er auch die eine oder andere Möglichkeit auf ein Doppel auslassen konnte. Am Ende lief das Spiel, wie die meisten von Marvin. Er setzte sich verdient und deutlich in diesem Fall mit 8:1 durch und ließ Denny im Grunde kaum eine Chance. Er behauptete damit die Tabellenführung und spaziert damit weiter ohne jeglichen Punktverlust durch die Liga.
Bereits vor dem eigentlichen Spieltagszeitraum wurde die Partie zwischen den beiden punktlosen Spielern ausgetragen. Wegen bevorstehendem Prüfungsstress in der Uni, bat Marcel Berens um diese Vorverlegung. Dem kam Alexander „Acki“ Plewka nach und so spielten die beiden bereits vor drei Wochen gegeneinander. Es war für beide ein enorm wichtiges Duell, es ging dabei auch um Prestige, denn keiner möchte mit null Punkten dastehen. Und auch die anderen Vereinsmitglieder zeigten sich sehr interessiert an diesem Spiel, sodass sich einige Zuschauer am Spielort einfanden. Marcel übernahm direkt das Kommando in der Partie und brachte sich, wenn auch mit Double Trouble, in Führung. Acki erwischte immer mal wieder einige Triple und auch mal beim Scoring das von Berens im Vorfeld fast schon herbeibeschworene Doppel-18’er Feld. Beim Auschecken war Plewka auf die Doppel allerdings einfach nicht konsequent genug. Anders Marcel Berens, der in dieser Saison genau ein Highlight hatte: ein 125’er Finish über Bull, Single Bull, Bull. In dieser Partie dachte er sich: „Das muss doch auch anders gehen“, und checkte es via 18, Triple-19, Bullseye erneut. Ein lauter Jubelschrei folgte, der auch die letzten in Greifswald aufweckte. Acki kämpfte, er versuchte zumindest noch ein Leg zu holen, nicht erneut einen Whitewash zu kassieren und damit an die gute Leistung aus dem Spiel gegen Denny Volkgenannt anzuknüpfen. Es sollte aber einfach nicht sein. Marcel sicherte sich tatsächlich den 8:0-Sieg und sprang in der Tabelle auf Rang 8.
„Es war einfach eine gebrauchte Dartswoche für mich“
Ebenfalls mit viel Spannung erwartet war das Duell zwischen Justin Yalcinkaya und Kenny Sprenger. Beide zeigten sich in guter Form und Justin war, auch bedingt durch die 0:8-Klatsche von Kenny gegen Kähler, durchaus überzeugt davon, etwas mitnehmen zu können. Und vielleicht wäre dies auch möglich gewesen, hätte das Spiel nur ein, zwei Wochen früher stattgefunden. Doch an diesem Tag, da war gegen Kenny kein Kraut gewachsen. Im ersten Leg zeigte sich Justin noch gut, hielt super mit und schnappte sich auch tatsächlich die Führung in dieser Partie. Was folgte war eine Demonstration der Doppelstärke des Kenny Sprenger. Fast jeder Versuch saß. Justin streckte sich im Scoring, versuchte immer wieder mitzuziehen, doch Chancen, die bekam er kaum noch. „Dynamite“ war zu sicher, spätestens jeder zweite Dart saß und sicherte ihm die Leggewinne. Erst gegen Ende der Partie ließ auch Sprenger dann wieder ein wenig nach, was Justin aber nicht mehr in Leggewinne ummünzen konnte. „Ich dachte zwar, die Niederlage gegen Kähler könnte noch in seinem Kopf rumschwirren, aber spätestens beim Status2-Cup habe ich gesehen, dass ihn das nicht berührt hat. Es war einfach eine gebrauchte Dartswoche für mich“, so Justin, der wenige Tage zuvor bei besagtem Turnier auch schon unter seinen Möglichkeiten blieb. Am Ende unterlag er Kenny mit 1:8 sehr deutlich und muss damit nun weiter um den Ligaverbleib bangen.
Einen nächsten Schritt in Richtung Klassenerhalt könnte er schon am kommenden Spieltag gehen, dort bekommt er es mit Schlusslicht Alexander Plewka zu tun. Interessant wird auch die Partie zwischen Alexander Voigt und Kenny Sprenger, die beide vor etwas neun Monaten anfingen Darts zu spielen und sich in der Spitzengruppe der Tabelle befinden. Marcel Berens und Sebastian Pöpplow hoffen ebenfalls noch auf den Ligaverbleib, müssen als nächstes gegen Denny Volkgenannt beziehungsweise René Kähler antreten. Außerdem bekommt es Marvin Fink mit Tobias Gürtler zu tun.
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