In unserer internen Dartfighters-Liga ist nun auch Spieltag Nummer fünf Geschichte. Auch dieses Mal gab es wieder einige interessante Duelle und es endeten gleich zwei Serien. Während ein Akteur seinen ersten Sieg in dieser Saison holen konnte, musste ein anderer erstmals eine Niederlage einstecken. Überstrahlt wurde dieser Spieltag allerdings von der Leistung eines Spielers, der ein mit Spannung erwartetes Match von vorne bis hinten dominierte.
„Damit habe ich nicht gerechnet“
Es war das letzte Duell an diesem Spieltag, René Kähler gegen Kenny Sprenger. Zwei Tabellennachbarn trafen aufeinander und im Vorfeld wurde von einer engen Kiste gesprochen. Kähler selbst erwartete hierbei die Maximaldistanz. Sein tolles Abschneiden in Sarow schien „The ENERgy“ allerdings nochmal ordentlich Auftrieb gegeben zu haben, denn was er von Beginn an zeigte, war auf einem komplett anderen Level als seine Spiele zuvor. Er startete direkt mit einem 16-Darter und ließ einen 17’er folgen. Von diesem Tempo war auch Sprenger vollkommen überrascht. Er versuchte zwar mitzuhalten, aber jede Aufnahme ohne Tripletreffer schien bereits eine Vorentscheidung zu bedeuten. Und so spazierte Kähler weiter, brachte sogar 104 Punkte zu einem 15-Darter ins Ziel. Zwei Legs hatte er dann aber doch drin, die nicht sonderlich gut liefen. Da hatte Kenny Chancen. „Und die hätte ich nutzen müssen“, sagte „Dynamite“ nach dem Spiel. Doch an diesem Tag sollte es einfach nicht sein. Und so machte Kähler auch diese Legs zu und spielte unbeirrt weiter. Zum Schluss packte er dann nochmal ein Highlight aus. 122 Punkte Rest, sowas sieht zu einem Sieg gut aus, dachte er sich und so verwandelte er das Ding nochmal zum 18-Darter auf dem Bullseye. 8:0, eine deutliche Klatsche. „Das Zu-Null ärgert mich natürlich, aber es war einfach nichts zu machen“, so Kenny. Und auch Kähler war von seiner eigenen Leistung überrascht. „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Ich habe viel besser gecheckt als sonst, hatte meinen Average aber auch zu keiner Zeit im Blick“, freute sich René über den zweiten Whitewash in Serie. Am Ende spielte er seinen ersten 70’er Average in dieser Saison und zeigte damit die beste Leistung des Spieltages. Ein Statement in Richtung Tabellenspitze.
Für Justin Yalcinkaya und Marcel Berens sah es bis zu diesem Zeitpunkt noch ziemlich leer aus, wenn man auf das Siegeskonto blickte. Null stand da bei beiden. Justin hatte sich zwar zumindest schon mal ein Remis gekrallt, doch über die Ziellinie brachte er seine Spiele noch nicht. Dies wollte er nun aber ändern, prophezeite allerdings eine sehr enge Partie. Und damit sollte er vor allem in der Anfangsphase recht haben. Es entwickelte sich zunächst ein Breakfestival par excellence. Beide Spieler hatten Probleme ihre eigenen Anwürfe durchzubringen und so war es fast schon gespenstisch, als ein Break nach dem anderen fiel. Die ersten sieben Legs gingen jeweils an denjenigen, der sie nicht begonnen hatte. Justin hatte sich so mit 4:3 in Führung gebracht. Vor dem Spiel sprach er davon, dass in dieser Partie erst dann eine Entscheidung fällt, wenn sich einer mal ein kleines Polster erarbeiten könne. Und dies schaffte Justin recht bald. Zunächst beendete er die Breakserie mit dem 5:3, holte wenig später dann mit dem 7:4 das nächste und sicherte sich damit bereits das Remis. Marcel kämpfte zwar und versuchte weiter dran zu bleiben, doch den ersten Saisonsieg von Justin konnte er nicht mehr verhindern. „Tranquillo“ machte mit dem 8:4 alles klar und könnte nun den Knoten zum Platzen gebracht haben.
Erste Pleite für Gürtler
Die Spitzen wurden ausgetauscht. Sowohl vor dem Spiel zwischen den Akteuren Tobias Gürtler und Alexander Voigt, als auch nach dem Spiel von Tobias an seinen Darts. Vorher wollte er das nicht, er wollte nichts dem Zufall überlassen. Von einem Pflichtsieg hatte er gesprochen, eine Leistungssteigerung angekündigt. Und auch Voigt schoss gerne mal zurück. Ein Spiel, das viel Interesse weckte und am Ende auch das halten sollte, was sich alle versprachen. Voigt hatte seine tolle Form in Neubrandenburg und Sarow bereits unter Beweis gestellt und ging mit viel Selbstvertrauen ins Spiel. Er startete direkt mit einem Break und bestätigte dies. Ein 86’er Finish von Gürtler brachte auch ihn auf die Anzeigetafel. Im sechsten leg konnte er zudem 68 Punkte auf null bringen und mit diesem Break den Ausgleich erzwingen. Bis hierhin war es ein mitreißendes Spiel auf hohem Niveau. Voigt schien nicht zufrieden mit sich, machte Fehler und so hatte „One Fifteen“ die Chance dies zu nutzen. Doch er verfehlte einige Doppelfelder und so kam Voigt zum dritten und letzten Break der Partie, erhöhte wieder auf 4:3. „Da hätte ich ihn haben müssen. Das war eine von zwei Situationen in der ich zubeißen muss um was mitzunehmen“, so Gürtler nach dem Spiel. Die zweite ergab sich im zwölften Leg, als er bei 5:6-Rückstand zwei Darts auf die Doppel-18 bekam, sie aber beide nicht traf. Alexander brachte das Leg durch, sicherte sich das Remis. Gürtler erzwang dann zwar noch das Entscheidungsleg, Scores von 125, 66, 100 und 85 brachten den „Hausmeister“ aber auf die Siegerstraße. Mit dem 8:6 war er der erste, der Tobias in dieser Saison schlagen konnte. „Er war der deutlich bessere Spieler heute. Ich bin froh, dass ich ihm in der aktuellen Verfassung einen Kampf bieten konnte. Es hat richtig Spaß gemacht und ich freue mich schon auf das Rückspiel“, fasste Gürtler nach dem Spiel dennoch zufrieden zusammen.
Zwei Spieler, die sich aktuell in keiner sonderlich guten Form befinden sind Denny Volkgenannt und Alexander Plewka. Denny hat vor allem Probleme auf die Doppelfelder. Gegen den Tabellenletzten wollte er nun ein wenig mehr Selbstvertrauen sammeln. Für Plewka war es wichtig, dass er die Nervosität ablegt und sein eigenes Spiel ans Board bringt. Dies gelang ihm an diesem Tag außerordentlich gut. Der „Dartfather“ traf sehr viele Triple und hatte bereits in den ersten Legs mehrere Möglichkeiten, sich ein Leg zu schnappen. Doch auch er hat in Drucksituationen nicht immer das nötige Quäntchen Glück beim Auschecken, so konnte sich Denny diese Legs schnappen. Der „Lieutenant“ brauchte allerdings viel Zeit um auch scoringtechnisch ins Spiel zu finden. Mit zunehmender Dauer wurde er auch immer unzufriedener und das war seinem Spiel anzumerken. Es war ein Kampf von beiden. Plewka konnte dann aber sein erstes Leg in diesem Spiel ins Ziel bringen und hatte damit schon mal den Whitewash abgewendet. Nach drei Niederlagen ohne eigenen Leggewinn war dies schon mal das Minimalziel, dass er sich gesteckt hatte. Er konnte dieses Mal sogar noch ein zweites Leg einsammeln und insgesamt wäre wohl sogar noch mehr möglich gewesen. Am Ende setzte sich dann aber doch Denny mit 8:2 relativ deutlich durch und hielt damit Anschluss an die Spitzenpositionen. Plewka aber war dennoch zufrieden. „Mit meinem Spiel auf jeden Fall. Das war viel lockerer als zuletzt immer. Wenn es so weitergeht und ich da kontinuierlich weitermache, dann geht in den nächsten Spielen vielleicht was“, so Alex im Anschluss an das Duell.
Sebastian Pöpplow mit einem Sahnestart
Es ist an jedem Spieltag das gleiche. Einer der Dartfighters trifft auf Marvin Fink und kann sich bei seinem Talent nur schwer etwas ausrechnen. Sebastian Pöpplow war es dieses Mal und auch er war vor dem Spiel nicht sehr zuversichtlich. Seine Ziele waren den Whitewash zu verhindern und ein ordentliches Scoring ans Board zu bringen. Dafür hatte er sich auch neue Darts besorgt. Und hätte ihm jemand von dem Start erzählt, den er an diesem Tag haben würde, er hätte denjenigen wohl einweisen lassen. Sebastian traf die Triple in den ersten Legs nach Belieben. Er schnappte sich sofort das erste Leg mit einem Break und sorgte für den ersten Überraschungsmoment. Zwar konnte Marvin direkt ausgleichen, doch auch in Leg Nummer drei war Sebastian wieder der bessere Spieler. Er konterte eine 140 zum Start von Marvin mit einer eigenen 140. Zu diesem Zeitpunkt spielte er 72,6 Punkte im Schnitt, das waren ein wenig mehr als sein Gegner. Doch auf die Doppel ließ er dann einige Darts liegen, sodass sich Marvin doch die 2:1-Führung sichern konnte. In der Folge ließen beide Spieler zwar etwas nach, es blieb aber in so gut wie jedem Leg eine spannende Kiste. Auch wenn Marvin mit einem 15- und einem 18-Darter zu begeistern wusste, eine 180 gelang ihm nicht. Sebastian mit seinen neuen Darts hingegen schon. Er wehrte sich nach Leibeskräften, konnte letztlich aber auch kein Leg mehr nach Hause bringen. Stattdessen tat ihm Marvin immer mal wieder weh, zum Beispiel mit einem 90’er Finish via Single Bull, 15, Bullseye. „Wie einfach das bei ihm auch immer aussieht auf Bull. Unfassbar“, kommentierte Pöpplow das Finish im Nachgang. Am Ende stand doch ein deutliches 1:8 aus Sicht von Pöpplow auf dem Tacho, ein Ergebnis, das jedoch zu hoch ausfiel. Gegen viele andere Gegner hätte Sebastian an diesem Tag wohl etwas mitgenommen, doch gegen den Ligaprimus war dies nicht möglich.
Am nächsten Spieltag wird Sebastian seine Form mit Sicherheit halten wollen. Er bekommt es dann allerdings mit Alexander Voigt zu tun, der auch erst mal geschlagen werden muss. Das Top-Spiel des sechsten Spieltages dürfte wohl die Partie zwischen Tobias Gürtler und René Kähler sein. Der Zweite trifft auf den Dritten, beide haben acht Punkte und liegen lediglich vier Legs auseinander. Kenny Sprenger könnte mit einem Sieg an einem der Beiden vorbeiziehen, sein Gegner Justin Yalcinkaya dürfte da allerdings etwas dagegen haben. Außerdem muss Denny Volkgenannt versuchen aus seiner Krise rauszukommen. Gegen wen geht so etwas besser als gegen Marvin Fink, wenn man absolut nichts zu verlieren hat? Die Partie zwischen Marcel Berens und Alexander Plewka wurde bereits vorgezogen, Marcel setzte sich hier mit 8:0 durch.
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